Für die Parteiversammlung vom Donnerstag, 12. September 2024, lud die FDP Obwalden zur HP Gasser AG in Lungern ein. Durch den abwechslungsreichen Abend führte Carola Weiss, Präsidentin Obwalden. Zu Beginn der Veranstaltung stellte Hans-Peter Gasser den Anwesenden die spannende 33-jährige Geschichte seines Familienunternehmens vor. Gasser erläutere, wie wichtig es für die Entwicklung des Unternehmens war, dass man geeignete Rahmenbedingungen am Standort Lungern vorfand. Heute exportiert die HP Gasser AG ihre innovativen Membran-Produkte und Dachfensterelemente aus Lungern heraus in die ganze Welt. Im Anschluss folgten die Parolenfassungen zu den beiden nationalen Vorlagen vom 22. September 2024.
Nein zur Biodiversitätsinitiative
Die Initiative wurde durch Martin Hug, FDP-Kantonsrat aus Alpnach, vorgestellt. Die Biodiversitätsinitiative wolle die Natur, Landschaften und Ortsbilder noch viel umfassender schützen als dies bereits heute der Fall sei. Dieser weitgreifendere Schutz und zusätzliche Vorgaben erschwerten künftig den Bau von Verkehrs-, Energie- und Tourismusinfrastruktur und schränkten die Landwirtschaft und Holzwirtschaft weiter ein. „Die Landwirtschaft tut bereits viel, um die Biodiversität in der Schweiz zu erhalten“, führte Hug aus. Ausserdem seien die Schweizer Ortsbilder bereits weitreichend geschützt und gut erhalten. Weitere Vorschriften für Baubewilligungen seien entsprechend nicht angebracht. Die Parteimitglieder folgten seiner Argumentation und lehnten die Initiative ab (2 Ja, 33 Nein, 1 Enthaltung).
Ja zur BVG-Reform
Die zweite nationale Vorlage wurde durch Marius Küchler, Vizepräsident FDP Obwalden und Kernser Kantonsrat, vorgestellt. Er zeigte in seinem Kurzreferat die Vorteile der Reform der 2. Säule auf. Dank den Anpassungen beim Koordinationsabzug und der Eintrittsschwelle würden insbesondere tiefe Löhne und Teilzeitangestellte deutlich besser versichert, was im Alter zu höheren Renten führe. Ausserdem sei die Anpassung beim Umwandlungssatz nötig, um die Renten der 2. Säule langfristig finanzieren zu können. Aktuell lebe man nämlich teilweise auf Kosten der jüngeren Generationen, was nicht verantwortungsvoll sei. Küchler hob ebenfalls hervor, dass die Renten der heutigen Pensionierten von der Reform nicht betroffen seien. Die BVG-Reform wird von den Parteimitgliedern unterstützt (30 Ja, 1 Nein, 2 Enthaltungen).
Einblick in über 20 Jahre Obwaldner Politikerfahrung
Anschliessend erhielten die Anwesenden einen spannenden Ein- und Rückblick auf 20 Jahre Erfahrung in der Obwaldner Politik. Der neu gewählte Kantonsratspräsident, Andreas Gasser aus Lungern, gab im Interview mit FDP-Lungern Präsidentin Sonja Vogler die eine oder andere Anekdote zum Besten. Er zeigte sich sehr erfreut über die vielseitige und ehrenwerte Aufgabe als Kantonsratspräsident. Wie viele sei auch er eher zufällig in die Politik gekommen, als er seinen politischen Weg als Gemeinderat in Lungern begann. Gasser stellte ausserdem fest, dass sich die Politik gemäss seiner Einschätzung in den letzten 20 Jahren deutlich veränderte und sich heute eher kurzfristiges Denken durchgesetzt habe. „Grosse Würfe sind in der heutigen Politik leider nicht mehr möglich“, meinte Gasser. Auch deshalb, weil sich die Diskussionskultur verändert habe. Es würden heute sehr rasch Meinungen gefestigt, ohne sich umfassend mit den Argumenten aller Seiten auseinandergesetzt zu haben. Dies mache politische Kompromisse schwierig. Antwortend auf die Frage, was denn sein grösster Erfolg als Politiker war, meinte Gasser, dass er gemeinsam mit seinen Gemeinderatskollegen viel für Lungern erreichen konnte. „Dies freut mich sehr“, zeigt es sich rückblickend sehr zufrieden mit seinen beiden Jahrzehnten in der Obwaldner Politik.
Der nächste Parteitag findet am 6. November in Alpnach statt.